Äpfel gelten als gesund, aber der Baum der
Erkenntnis war tabu. Die Verführung der Schlange war natürlich
stärker als das Verbot, das die Früchtchen erst interessant werden
liess. Der Ungehorsam führte zur Vertreibung, seit dem Verlust
des Paradieses leben wir Menschen bekleidet, halten uns bedeckt.
Kleine Sünden versprechen Genuss ohne Reue: Strafe, Bürden, Lasten,
Buße, Krankheit, Leiden sind die Quittung für große Sünden? Die
Folgen krankheitsverursachender Fehlernährung zeigen sich erst
nach recht langer Zeit.
Das Essen als solches ist erlaubt. Wer abnehmen will, unterliegt
dem selbst gesetzten Essverbot, das selten eingehalten wird. Kein
Gott sagt uns mehr, wo die Sünde anfängt - dafür haben die Vorfahren
vom Baum der Erkenntnis genascht. Wir müssen selbst beurteilen,
was uns gut tut. Von den Eltern übernommen haben wir Gewohnheiten
und den Begriff der Sünde mit seinen Verstrickungen.
Das Gewissen soll die Instinkte kontrollieren. Verloren ist damit
die Gleichberechtigung von Leib und Seele. Die Gedanken kreisen
um das Verbotene, aber Erkenntnis gibt es nicht als Fertigbrei,
den man nur noch auslöffeln muss. Das Glück der Erkenntnis kommt
nicht vom Essen. Falsch ernährt macht nimmersatt.
Aber zurück zur anfänglichen Frage,
ob denn Essen Sünde sein könne: Die Antwort lautet eindeutig
"Ja".
Sogar als Todsünde gilt die Völlerei. Welche der
folgenden Aussagen trifft auf Sie zu?
a.) Ich esse zwischen den Mahlzeiten
b.) Ich esse zwischen den Zwischenmahlzeiten
c.) Ich esse, also bin ich
Sie kommen mit der folgenden Wahrscheinlichkeit
in die Hölle:
a.) 85%
b.) 100%
c.) 150%
In welche Hölle Sie kommen, ist abhängig davon, wieviele
andere Todsünden Sie sich leisten; Sie haben die Auswahl:
Der theologische Schlank-Tipp lautet also: Kommen Sie (wieder)
auf den Pfad der Tugend - mit der Chance, nicht in irgendeiner
Hölle zu landen, sondern vielleicht sogar im siebten Himmel
(gerne auch auf Erden)!
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