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[Narziss und Echo (1)] °°[Narziss-Mythos nach Voss]° °°[Narzissmut]°°° [Narzissmus nach Kohut] °°° [Narzissmus m/w] °°° [Narzissmus-Zitate; weitere Zitate] °°° [Schnelltest Narzissmus]

 

Was zum Narzissmus gesagt wird: Narzissmus in unterschiedlichen Quellen

 

Wir haben, entsdprechend der These, dass "Narzissmus" und kompakte Definition sich nicht recht vereinbaren lassen, begonnen, einige Zitate zusammenzustellen, die das weite Spektrum dessen, was der Begriff umfasst, verdeutlichen:

Voyeurismus

In diesem Zusammenhang hat die Autorin ihre voyeuristische Position, die man schon durch die Figur der Klavierspielerin erfahren hat, erneuert.

Es geht nicht mehr um eine sexuelle Neigung zum unbeobachteten Beobachten, sondern um ein inneres Bedürfnis nach narzißtischer Selbstbetrachtung, die nur durch einen Prozeß des im anderen Widerspiegelns möglich ist.
Elfriede Jelinek behauptet nicht zufällig, daß sie in Brigitte K. ihre Doppelgängerin gefunden hat, auch wenn diese Ähnlichkeit einen tiefen Unterschied in sich birgt. "[…] ich bin und bleibe eine, ein Stück Mensch, ganz ähnlich wie Brigitte K., aber doch irgendwie anders. Genau deswegen wählte ich sie aus. Weil ich anders bin, aber irgendwie ähnlich." (Neid, 1,17)

Quelle: Ester Saletta: Die Allegorie "des Sehens" in Hieronymus Boschs Tafelbild "Die sieben Todsünden" und in Elfriede Jelineks Fortsetzungs-Roman "Neid"

 

Manager

Todsünde 6 - Selbstverliebtheit (Beraterwahn)


Diagnose: Zahlreiche Topmanager nehmen immer wieder Berater in Anspruch. Diese dienen ihnen aber lediglich dazu, narzisstische Bedürfnisse zu erfüllen und das eigene Handeln zu bestätigen. Das führt dazu, dass es nicht zu notwendigen Veränderungen kommt, und das Management seine bisherige Linie weiterverfolgt - auch wenn es unter den Mitarbeitern starke Zweifel an deren Sinnhaftigkeit gibt.

Quelle: Manager-Magazin

 

Vorwort

... im "Zeitalter des Narzissmus" ist Narziß in aller Munde und Gedanken. Als "neuer Sozialisationstyp" geführt, ist er Gegenstand unzähliger Abhandlungen: Ob "Der narzißtische Persönlichkeitsstil" oder die "Narzißtische Kompetenz" des postmodernen Menschen verhandelt wird, ob "Narzißtische Persönlichkeitsstörungen" und "Narzißtische Krisen" im allgemeinewn oder ""Weiblicher Narzissmus" im besonderen erörtert werden - das "Spektrum des Narzißmus" glit als derart breit, daß man sogar die Anstrengung unternommen hat, ein "Narzißmusinventar" zu erstellen.

Aus: Renger, Almut-Barbara (HG): Mythos Narziss, Leipzig 1999, Reclam, S. 14

 

Seminarankündigung

 

Zwischen Allmacht und Ohnmacht - Dimensionen des Narzißmus - Dozent: Ernst

Die Beziehung zum eigenen Selbst und die Entwicklung einer eigenen Identität stehen in einer dynamischen Wechselwirkung mit den Beziehungen zu anderen. Im klassischen Mythos des Narziß macht die Verliebtheit ins eigene Spiegelbild den Jüngling taub für die Rufe der aus Gram versteinerten Nymphe Echo und bringt den Tod. Dementsprechend bringen wir im Alltagsverständnis Narzissmus mit übersteigerter Selbstliebe und der Unfähigkeit zu tiefen emotionalen Beziehungen in Zusammenhang. Darüber hinaus verbinden wir aber auch Geltungssucht und Machtbedürfnis mit dem Begriff des Narzissmus und vermuten vielleicht dahinter schon die Kompensation einer tiefempfundenen Selbstunsicherheit, also das Schwanken zwischen Allmacht und Ohnmacht. Im Seminar wollen wir den hier angerissenen, vielfältigen Facetten des Narzissmus aus psychoanalytischer Sicht nachgehen.

[Quelle]


 

Der folgende Text ist nicht gerade "frisch gebacken", zeigt aber eine Zwischenstation des Narzissmusbegriffs auf, dessen Stern 1998 bereits untergegangen schien. Die Moden der Erklärung von Krankheit haben selten etwas mit Wissenschaftlichkeit zu tun.

Bulimie und Narzissmus

DER HEUTIGE KULTKUMMER sind Essstörungen. Nach neueren Untersuchungen hat in Deutschland schon jede zweite Frau kein natürliches Verhältnis zum Essen mehr, und die Anorexie- und Bulimiefälle nehmen ständig zu.
Vor allem die letzteren liegen voll im Trend, denn hier werden in raschem Wechsel gleich zwei gegensätzliche Süchte bedient: Essen und Erbrechen. Man hört oft sagen, die Begeisterung so vieler Frauen für Prinzessin Diana rühre weniger daher, dass sie eine ferne Lichtgestalt war, als daher, dass sie wie irgendein Mädchen von nebenan an Bulimie litt. Aber ist es nicht eher so, dass die Bulimie, die vor ein paar Jahren noch fast unbekannt war, erst schick (und therapiewürdig) wurde, als man erfuhr, dass die göttliche Diana Fress-und-Kotz-Anfälle hatte? Jetzt konnte manche junge Frau über die Kloschüssel gebeugt ihrem Idol näherkommen.

Vor zwanzig Jahren, als Bulimie noch kein Krönchen trug, hätte man sie unfehlbar mit der Narzissmustheorie erklärt. Wir alle litten ja damals an «narzisstischen Kränkungen» - gemeint waren natürlich Kränkungen des Narzissmus, also verletzte Selbstliebe -, und dagegen half nur die «Heilung des Selbst». Davon ist heute kaum noch die Rede.

Die Kränkungen mag es weiterhin geben, aber unsere Heilserwartung ist - dank fleissiger «Körperarbeit mit Meditation» - über das heilige Selbst hinausgewachsen ins Transpersonale, ins Spirituelle, wie Stanislav Grof und andere Gurus es uns erschlossen haben. In diesem mystischen Licht nimmt sich mancher irdische Kummer recht schäbig aus.

[Quelle] (1998):

Glücklich, wer leidet --- Der Kult um den Kummer. Von Karl Markus Michel

In diesem Artikel findet sich auch noch eine interessante Anmerkung zu "NLP". Stanislav Grof - von dem eigentlich nur wenige geredet haben, taucht in folgendem Fressnet-Beitrag auf:

LSD und das menschliche Unbewusste

 

 

"Wie ein Vampir abhängig ist vom Blut seiner Opfer, ist ein klassischer Narzisst abhängig von der Bewunderung und Zuneigung seines Gegenübers."

[Quelle]

 

Mit dem narzisstischen Typus einher gehen meist ein perfektes Styling, eine weichliche Grundhaltung und das Bedürfnis nach Nähe, Reden und Kuscheln. Und ganz viel Verständnis. Es ist so schwer, ein Sexobjekt zu sein. Das metrosexuelle Weichei ist die Warenform des Mannes, dessen Preis unbezahlbar ist. Zumindest für jeden außer für ihn. Und seine Hand. Verweigerung wird zur neuen Strategie. ...
fühlte ich mich, als ob ich eine Begleitung auf dem Schulweg hätte. Er murmelte etwas von seinem mangelnden Sinn fürs Praktische. Ich überlegte, ihn zu fragen, ob er Lust hätte, mich zu küssen. Doch nein! Wie unromantisch, wie schrecklich, welche Angst vor Zurückweisung. Ich verabschiedete mich keusch und innerlich brodelnd. Muss man denn alles selbst machen?

[Quelle]

Um mich gestern aufzuheitern, beschloss ich einem Modetrend zu folgen. Das hilft ja meistens. Und so ging ich und kaufte bunte Strumpfhosen, die sind jetzt sehr im Trend, beleben diverse Outfits und lassen einen auch im irischen Nebel für Autofahrer sichtbar sein.

Nun sind aber “bunt” und “farbenfroh” nicht unbedingt Wörter, die ich normalerweise zum Beschreiben meiner Garderobe verwenden würde. Farbe an sich ist mir sogar etwas wesensfremd und deshalb bin ich mir in Bezug auf die farbigen Strümpfe nicht total sicher. Aber seht selbst. Konstruktive Kritik ist sehr willkommen.
[Quelle]

 

Der Alchimist von Paulo Coelho
ISBN 3-257-06126-9 Diogenes Verlag
Übersetzung in 37 Sprachen
Weltauflage über 11 Millionen

Es gibt in diesem Buch die Erzählung über Narziß, der jeden Tag seine Schönheit im Spiegelbild eines Teiches bewunderte, dass er eines Tages das Gleichgewicht verlor und ertrank.

Waldfeen kamen an diesen Süßwassersee und fanden diesen salzig vor. Der See war voller salziger Tränen, sie fragten den See, wieso er weine und dieser antwortet, dass er um Narziß trauere. Die Feen antworteten: „Oh, das überrascht uns nicht, denn obwohl wir alle hinter ihm herliefen, warst du doch der einzige, der seine betörende Schönheit aus nächster Nähe bewundern konnte.“

„War Narziß denn so schön?“ verwunderte sich der See. „Wer könnte das besser wissen als du?“ antworteten die Waldfeen überrascht „schließlich hat er sich täglich über deine Ufer gebeugt, um sich zu spiegeln“ Daraufhin schwieg der See eine Weile. Dann sagte er: „ Zwar weine ich um Narziß, aber dass er schön war, hatte ich nie bemerkt. Ich weine um ihn, weil sich jedes Mal, wenn er sich über meine Wasser beugte , meine eigene Schönheit in seinen Augen widerspiegelte.“....

 

Aus einer Besprechung zu Siegfried Zepf: Allgemeine psychoanalytische Neurosenlehre, Psychosomatik und Sozialpsychologie. Ein kritisches Lehrbuch. Zweite erweiterte und aktualisierte Auflage (3 Bde, 1147 Seiten). Psychosozial-Verlag. Gießen 2006, von Siegfried Nitschke

Wie jeder weiß, der die psychoanalytische Literatur kennt, sind nun aber viele Freudsche Begriffe längst aus dem Zusammenhang gerissen worden, in dem sie ursprünglich einmal standen. Deshalb muß man sich, wenn man mit Freud und nicht über ihn (hinweg) reden will, den Kontext wieder erarbeiten, in dem er seine Begriffe gebraucht hat – oder aber man gebraucht sie in sorgloser Willkür.

Paradebeispiel für den Nachweis solcher Beliebigkeit ist der Narzißmus-Begriff. In dem Kapitel, in dem Zepf unterschiedliche Narzißmus-Konzepte – sie reichen von Ferenczi, Balint und Grunberger bis zu Kohut und Kernberg – vorstellt, untersucht er den Narzißmus-Begriff zunächst im Kontext der Theorie Freuds, um dann zu zeigen, wie sich in den anschließenden Reden über Narzißmus Identisches und Verschiedenes mischten und am Ende unterschiedliche Begriffe für Gleiches und gleiche Begriffe für Verschiedenes im Gebrauch sind. Diese babylonische Sprachverwirrung macht dann jeden möglichen Erkenntnisfortschritt wieder zunichte.

http://www.werkblatt.at/nitzschke/rez/272.htm

 

 

Alkohol- und Drogenkonsum, Übergewicht.


"Traditionell wird unter Narzissmus Selbstliebe und Ich-Bezogenheit verstanden. Dieser Lesart eines zentralen psychoanalytischen - und inzwischen auch umgangssprachlichen - Begriffs setzt Martin Altmeyer eine intersubjektive Definition entgegen.
Der Narzissmus thematisiert das Grundbedürfnis, von anderen Menschen gesehen, beachtet, anerkannt und geliebt zu werden. Der Narzissmus ist gerade nicht die einsame Selbstbespiegelung. Im Spiegel der Umwelt bildet sich das Selbst.

Wir wissen, dass der primäre Narzissmus des Säuglings auf die Haltefunktion der Mutter und das Lächeln in ihrem Blick angewiesen ist. Wir erleben, dass das narzisstische Kind Aufmerksamkeit und Bewunderung sucht.

Wir sehen, dass die Selbstinszenierung des Medienstars den Beifall des Publikums braucht. Und wir ahnen, dass auch die narzisstische Störung einen stillen oder lärmenden, aber immer verzweifelten Kampf um intersubjektive Anerkennung bedeutet."
Die neue Elite, die sich von den alten Prinzipien lossagt, identifiziert sich nicht mehr mit dem Ethos der Arbeit und der Verantwortung für erarbeiteten Wohlstand, sondern mit einer Weltanschauung, die Hedonismus und Selbsterfüllung als höchste Werte erkennt.

[Quelle]

 

Aus einer Internet-Seite, ... l, ein Beispiel für die beliebige Verwendbarkeit des Begriffs:

Männliche Narzissten lassen sich hinsichtlich der Zielpersonen ihrer Fütterungswünsche grob in drei Gruppen einteilen. 

Der Narzisst will gefüttert werden:

a) nur von Frauen

b) nur von Männern

c) von Frauen und Männern

In den häufigsten Fällen dürfte es sich um Fütterungswünsche an Frauen handeln. Dieser Fall liegt z.B. beim Muttersohn vor. Der Muttersohn, den wir auch häufig in Parteien und höheren Besoldungsgruppen im Beamtentum finden, sucht seine narzisstische Befriedigung von Frauen zu erlangen. Diese Frauen bleiben natürlich im direkten Kontakt unbefriedigt, da der Narzisst ihnen persönlich nichts geben will. Die Frau muss daher mit dem Status und dem Geld des Mannes vorlieb nehmen. 

Die Darstellung ist eindeutig pseudo-wissenschaftlich, die "Systematik" erhellt nichts, ist aber in keineem Fall abzustreiten. Was daraus abgeleitet wird, ist beliebig. "Der Narzisst sucht seine narzisstische Befriedigung" ist eine Aussage, vergleichbar mit der Aussage "Der Blaubär sucht sein Blaubärfutter...", also letztlich eher märchenhaft.

 


 

Peter Kutter formuliert in seinen fünf psychoanalytischen Thesen zur geistigen Situation der Zeit als 5. These: "Wir leben in einer Zeit gesteigerten Narzißmus, das heißt: gesteigerter Selbst- bzw. Ich-Bezogenheit." (Kutter, P.: Psychoanalyse in der Bewährung. Methode, Theorie und Anwendung. Frankfurt am Main 2 1987, S. 222 ff)
... ist an den Arbeiten von Stimmer, Ziehe und Strzyz zu bemängeln, dass sie keine klare Position zu den verschiedenen Narzißmuskonzepten beziehen, sondern (manchmal scheinbar wahllos) kompilieren.

Murgerauer, Roland: Narzißmus. Eine erzieherische Herausforderung in pädagogischen und sozialen Praxisfeldern, S. 121 f. [ Quelle ]

 

Auf der kulturellen Ebene werden in der narzisstischen Gesellschaft Werte des Eigennutz propagiert unter Vernachlässigung von Werten des Gemeinnutzes. Das macht ein Anpassen an diese Werte (z.B. Geiz ist geil) einfach. Die in dieser narzisstischen Kultur lebenden Menschen brauchen eine willentliche Entscheidung oder alternative Vorbilder, um nach Werten zu handeln, die nicht im gesellschaftlichen Mainstream liegen. Sie müssen dann oft auf Privilegien verzichten.

Auf der spirituellen Ebene ist ein Narzisst ein Mensch, der oder die den Kontakt zum Sein verloren hat. Dieser Mensch ist in seiner oder ihrer narzisstischen Persönlichkeitsstruktur wie in einem Gefängnis eingesperrt. Das Gefängnis wird jedoch oft erst dann offensichtlich, wenn die Sehnsucht nach dem "Sinn des Lebens", nach dem „eigentlichen“ und nach dem „Glück“ nicht verstummen will.

Umgangssprachlich heften dem Wort "Narzissmus" nur negative Bedeutungen an. Alice Miller sieht den Begriff hingegen als Eigenschaft, wie sie es unter anderem in Das Drama des Begabten Kindes erläutert. Narzisstisch zu sein ist für sie etwas normales, gesundes und meint jemanden, der seine Interessen verfolgen kann. Eine narzisstische Störung entsteht laut Miller, wenn ein Kind seine eigenen Gefühle und Interessen nicht artikulieren durfte und später dafür ein "Ventil" braucht. Das äußert sich meistens in Depression oder Gefühlen der Großartigkeit, die aber nur zwei Seiten der selben Medaille darstellen.

[ Quelle ]


Das Glimmen der Welten über dir gibt keine Antwort und auch das gleichbleibende Schimmern der Lichter der Stadt am Ende der Bucht scheint sich in einer nur von hier bemerkbaren Metamorphose zu verwandeln, ohne sein Inneres preiszugeben.
Und die Scheinwerfer durchbrechen das Schweigen ohne jemanden zu fragen, sie lösen das Zelt auf und entschleiern rücksichtslos die wirkliche Lüge. Und dichten sie weiter. Der drohende Schatten des Flugzeuges über dir ist Vorbote des Kommenden. Er zieht hinweg, während sein Schall ihm folgt.
Und die Wirklichkeit unter dir klärt sich über dir, du erkennst den Untergrund. Und wirst dir dem Entsetzen bewusst, welches ohne zu wissen was es für dich bedeutet, unter dir lebt und schon immer lebte. Du fasst in das Wasser, die Wärme dessen kann dein Schrecken nicht lähmen, alles verschwimmt in Haltlosigkeit. Und der riesige schwimmende Schatten unter dir, der sich am Himmel über dir spiegelt, ist dort und du hier. Stumme Wellen, die dich hinfort schwemmen, zum Ufer, wo du über die riesige Brücke rennst, deine Füße sind schon nass.
Zuflucht weißt du, findest du innerhalb der Metamorphose. Bis das nie Endende vorbei ist.
Als du hinaustrittst ist auch dort alles nicht mehr wie zuvor.
Das, was du für unergründlich hieltest ist nur noch ein Meer in dem der Klatschmohn größer ist als du selbst. [ Quelle ]

Konsum

Der Konsument ist also fast zwangsläufig chronisch unzufrieden. Diese Unzufriedenheit ist aber nicht konstruktiv, indem sie zum Motor der persönlichen Entwicklung wird. Denn zur immer nur vorübergehenden Bedürfnisbefriedigung bedarf sie keiner Güter, die dem seelischen Wachstum dienen. Dazu braucht sie vielmehr Produkte, die vor allem die Anerkennung, Bewunderung oder auch den Neid der Mitmenschen hervorrufen sollen. Dies ist im Grunde nichts anderes als narzisstische Zufuhr (Narcissistic Supply). [ Quelle ]

Die Pupille

"Oder wissen Sie nicht, dass Pupille Kindchen bedeutet, dass also das Auge Symbol des Weibes ist, weil man sich im Auge klein widergespiegelt sieht?"

In: Groddeck, Georg: Das Buch vom Es; psychoanalytische Briefe an eine Freundin, Ullstein o.J., S. 175

Unbrauchbarer Begriff?

Die Widersprüchlichkeit dessen, was als Narzissmus bezeuchnet wird, scheint bis heute das Kennzeichnende einer psychoanalytischen Kategorie zu sein, deren theoretische Brauchbarkeit und praktisch-klinische Anwendbarkeit seit langem in Frage stet.

Altmeyer, Martin
Narzissmus und Objekt. Ein intersubjektives Verständnis
Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 2000, S. 28

Eltern

Auch das alte Muster der guten Mutter kommt zum Ausdruck, wird aber durch die Gegenüberstellung neuer Väterlichkeit gleichsam modernisiert. Zudem wird die bei Familie Amann über die faktische Arbeitsteilung hinaus bestehende patriarchale Familienstruktur sprachlich egalisiert und zugleich vor der Selbst- und Fremdwahrnehmung verborgen. Im familialen Arbeitsteilungsentwurf ist auf der psychodynamischen Ebene im konkreten Fall dieser Familie eine narzisstisch geprägte, triadisch vereinseitigt um den Vater zentrierte Familiendynamik strukturell verankert. Bei dieser wirkt Herr Amann als Maß aller Dinge, er kontrolliert und bewertet die Weiblichkeit und Mütterlichkeit seiner Frau. Dies ist gesprächsdynamisch verankert, wenn z.B. Frau Amann von ihrem Mann unter Rechtfertigungsdruck gebracht wird und ist auch aus verdichteten Äußerungen wie der folgenden rekonstruierbar: (Herr Amann) "Das ist auf Dauer gesehen auch, dass man den Anderen auch, ich sag mal, als gleichwertig ansieht, ja, dass man wirklich Respekt, Anerkennung hat, ne, für den anderen, für die Leistung, die er erbringt und wenn eben noch so ne Mammutaufgabe dazukommt, und du siehst das wird gut bewältigt, eh ich mein, das ist natürlich nicht bewusst, dass ich jeden Tag sage, oh, was hab ich ne tolle Frau, die kann das auch als Mutter da, aber ich denk, das is n ganz wichtiger Faktor im Unterbewusstsein."

Anke Kerschgens: Zum widersprüchlichen Wandel des Geschlechterverhältnisses: Arbeitsteilung in Familien

 

Feuchtgebiete

Man kann sich an Hand dieser Schilderung vorstellen, was in einem Kleinkind vor sich gehen dürfte, wenn es aus seine anatomischen Körper-Leib-Einheit einene persönlichen Körper-Leib macht. Damit das gelingt, bedarf es des Verliebtseins der Mutter in ihr Kind. Sie hüllt ihr Kind sozusagen in wärmende narzisstische Libido ein. Fehlt diese, fehlt dem Kind die Energie für diesen Prozess. Es resigniert, kann sich nicht selbst narzisstisch besetzen und bleibt lebenslänglich auf die narzisstische Zufuhr anderer für seinen Körper angewiesen. Auch Helen ist nicht frei von diesem Bedürfnis.

Thomas Ettl in: Feuchtgebiete und andere Örtlichkeiten

 

Die Wissenschaften, das Unbewußte und das Irrationale (Vier Tendenzen im ethnologischen und psychiatrischen Denken)

Die Geschichte der Wissenschaft ist zuerst einmal eine Geschichte des menschlichen Bewußtseins, eines Bewußtseins, das sich mühsam gegen die Magie des aus dem Unbewußten wirkenden Narzißmus behaupten konnte. Freud hat auf die drei schweren Kränkungen hingewiesen, die die Eigenliebe der Menschheit durch die wissenschaftliche Forschung erfahren hat: Kopernikus nahm dem Menschen den Glauben, im Mittelpunkt des Weltalls zu stehen; Darwin belegte die Zugehörigkeit des Menschen zum Tierreich, und Freud schließlich verwies darauf, daß "das Ich nicht Herr sei im eigenen Haus" (1917: 11). Aus dieser Sicht heraus erscheint Wissenschaft als Gegensatz zur Unbewußtheit. Nur in dem Maße, wie es dem Menschen gelingt, die unbewußten, sich vorwiegend aus dem Narzißmus speisenden Widerstände zu überwinden, kann er sich ein wissenschaftliches Bild von sich und seiner Welt schaffen. Aber der Mensch gibt seinen Narzißmus und seine Allmachtswünsche nicht so leicht auf. Auch das wissenschaftliche Bewußtsein ist nicht Herr im eigenen Haus, und die Wissenschaft steht im Dienste des Narzißmus und der Allmacht.

An sich wäre das ja nichts Schlimmes – wäre es nicht sogar etwas Wünschenswertes, stünde die Wissenschaft im Dienste der Eigenliebe der Menschheit? Könnten nicht so den destruktiven Tendenzen, denen die Wissenschaft doch offensichtlich gehorcht, Grenzen gesetzt werden? Wenn wir diesen Fragen nachgehen, kommen wir schnell darauf, daß es (leider) das Subjekt "Menschheit", das narzißtisch sein könnte, so nicht gibt – was es gibt, das sind Herrschende und Beherrschte, und "Narzißmus" bedeutet je nachdem, ob man "oben" oder "unten" ist, jeweils etwas anderes.

Aus: Mario Erdheim, Zur psychoanalytischen Kritik der Wissenschaften [Quelle]

Vom Narziss zum Narzissmus
Mythos und Betrachter
Von Caravaggio zu Olaf Nicolai

Narcissus war der Sohn des Flussgottes Cephisus und der Wassernymphe Liriope.
Wegen seiner Kaltherzigkeit, mit der er das Liebeswerben aller Jünglinge und
Mädchen und insbesondere der Echo abwies, wurde er von den Göttern grausam
bestraft: Er verliebte sich in sein eigenes Spiegelbild und ging an der Unmöglichkeit
dieser Liebe elend zu Grunde, doch als die Nymphen kamen, um seinen Tod zu
beklagen, fanden sie statt des Körpers Narzissen an seiner Stelle vor.
Ovid ist der einzige antike Autor, der das Schicksal von Narziss und Echo
miteinander verknüpft und inhaltliche Parallelen aufzeigt. Gleichzeitig ließ sich
Narziss doppelt täuschen: zuerst über die Stimme (Echo, deren Stimme er zunächst
für die eines Jagdgefährten hielt) und dann über das (Spiegel)Bild.
Darstellungen des Narziss, oftmals in Verbindung mit der Nymphe Echo – die sich
über die unerwiderte Liebe zu Narziss so grämte, dass sie sich schließlich in Stein
verwandelte und nur noch der Widerhall ihrer Stimme übrig blieb - finden sich nicht
nur in der Bildenden Kunst und der Literatur, sondern auch in der Musik und im
Tanz – wenn auch die zahlreichen Opern und Ballette, die von Narziss erzählen,
heute nahezu in Vergessenheit geraten sind.
Bereits 1856 nahm sich Friedrich Wieseler des Themas an, seine Untersuchungen
beziehen sich jedoch ausschließlich auf die antiken Kunstwerke und ihre
literarischen Quellen. Wieseler erwähnt die auffällige Anzahl der Narziss-
Darstellungen in pompejanischen Fresken und zieht eine Verbindung zu den
Spartanern, die “die Gewohnheit gehabt haben sollen, ihren schwangeren Frauen
gemalte Bilder des Narkissos ... vor Augen zu bringen, um dadurch schöne Söhne zu
erzielen”. Wieseler geht – neben dem Aspekt der Schönheit, um derentwillen
Narziss dargestellt wird – vor allem der Bedeutung des Narziss als Symbol des
Todes nach, Artemidoros zitierend, “das im Wasser sich im Spiegel Sehen kündet
Tod vorher dem, der sich gesehen hat”. Wieseler betont bei den Darstellungen, dass
sie stets Narziss am Wasser zeigen “auch da wo dieses hinzugedacht werden muss”
und dass das nie fehlende Gewand immer rot dargestellt sei, eine Darstellung
ausgenommen, auf der Narziss nicht, wie üblich, als Jäger, sondern als Hirte und im
blauen Gewand gegeben sei. Diese beiden Punkte bleiben auch in der neueren
Kunst noch von Bedeutung, wenn auch nicht in dieser Ausschließlichkeit. Friedrich
Wieseler ist im übrigen auch der einzige Autor geblieben, der der Nymphe Echo
eine eigene Abhandlung gewidmet hat.

Maren Welsch [Quelle]

 

Die Jäger stürmen durch das Unterholz. Äste knacken, Vögel fliegen auf. Unter den Jägern ist der 16-jährige Narziss. Ein schöner Junge, in den sich bereits viele Mädchen verliebten, doch der jede Liebe abwies. Narziss wird von seinen Gefährten getrennt. Da entdeckt ihn die Nymphe Echo. Sie ist ganz verzaubert von Narziss' Schönheit und verliebt sich in ihn. Als sie mit ausgestreckten Armen dem Jungen entgegenläuft, weist Narziss ihre Liebe schroff zurück. Ein Fluch wird über Narziss verhängt. So wie Echo soll es auch Narziss ergehen: Das, was er liebt, soll er nicht bekommen. Narziss verliebt sich in sein Abbild, das sich im Bach spiegelt. Er verharrt in der Betrachtung seiner selbst, als ein Blatt ins Wasser fällt und die Spiegelung entstellt. Narziss ist schockiert von der vermeintlichen Erkenntnis, er sei hässlich, und stirbt. ... Ein tatsächlich Erkrankter erkennt das Problem nur, wenn der Leidensdruck sehr hoch geworden ist. Narzissten haben aber viele Möglichkeiten, diesen Druck über lange Zeit hinweg zu kompensieren.

John von Düffel beschreibt den egomanen Helden seines Romans „Ego“ als „einen Spiegel unserer Zeit in aller Perversion“. Er ist jemand, der den Fehler gemacht hat, „die geheimen Gebote unserer Zeit – athletisch, schön, modern, flexibel und erfolgreich zu sein – in ihrer ganzen Spielbreite ernst zu nehmen“. Von Düffels Held hat, wie Christoph und andere Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung, keine spielerische Distanz zu den unterschwellig vermittelten Lebensprinzipien gefunden. Er weiß nicht, wie wichtig es ist, mit einem Lächeln über eigene Fehler hinwegzusehen. Dabei ist es der rettende Ausweg, diese spielerische Distanz zu sich, dem Körper und den Talenten neu aufzubauen. Die Chance jedoch, dass ein narzisstisch gestörter Mensch diesen Ausweg findet, ist gering.

[Quelle]

 

Autoren

"Die Hauptperson heißt Pedro. Das kann darauf schließen lassen, dass dieses Buch autobiografische Züge trägt, aber natürlich mag es auch die narzisstisch-egozentrische Welt des Autors vor Augen führen. Aber wer von allen Schriftstellern dieses Planeten ist denn nicht eitel und ein wenig selbstverliebt? Wer? In die eigenen Satzstrukturen, in das mühsam Erarbeitete, in die zu Papier gebrachte Gedankenflut? Es gibt wohl keinen Schreibenden, dem Narzissmus fremd ist. Es dürfte sogar eine Form der Voraussetzung sein, überhaupt eine Idee zu einem Roman zu Papier zu bringen, Gestalt werden zu lassen, letztlich niederzuschreiben.

Nach Prof. Borwin Bandelow kann es nicht schaden, um Erfolg als Autor haben zu können, wenn sich eine Borderline-Störung mit Narzissmus paart, um dann psychische Instabilität zu gebären. Leid und Tragik im Leben eines Schriftstellers sind das Fundament für wirklich gute Arbeiten und wahrhaft geniale Ergüsse."
[Aus: Gerfried Bedenkirch, Rezension zu: Pedro Junghans „Nichts ist eine Menge“ (Cervantes, 1971, Paraguay) Quelle ]

 


8208 ist eine narzisstische Zahl. Sie enthält vier Ziffern, und wenn man von jeder dieser Ziffern die vierte Potenz bildet und die Resultate addiert, kommt wieder die Zahl selbst heraus: 84 + 24 + 04 + 84 = 8208. Die Tatsache, dass die Zahl 8208 sich so aus ihren Komponenten neu erschaffen kann, deuten die Mathematiker als eine gewisse Selbstverliebtheit, daher der Name "narzisstisch". In der unendlichen Folge aller Zahlen gibt es weniger als hundert, die diese Eigenschaft besitzen. (Quelle)

 

 

 

 

 


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